2012 3 Professionelle Haltungen

Schantall schaut in ihrem Minijob für Euch auf Googeltour
die Top Ten im weltweiten Gewebe nach.

Heute: Professionelle Haltungen

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Platz 1 – Theorie der Pädagogik – Grundlagen erzieherischen Denkens und Handelns

 

Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Micha Brumlik (Universität Frankfurt), Prof. Dr. Stephan Ellinger (Universität Würzburg) undProf. Dr. Klaus Prange (Universität Tübingen, Oldenburg)

Trotz der bis über 2000 Jahre hinausreichenden Geschichte der theoretischen Pädagogik und der Tatsache, dass Erziehung einen unhintergehbaren anthropologischen Tatbestand darstellt, ist sowohl die Situation der wissenschaftlichen Pädagogik als auch der professionelle Stand der berufsmäßigen Erzieher weiterhin prekär. Das Forschungsinteresse richtet sich auf die Grundlegung einer theoretischen Pädagogik, die ein spezifisches disziplinäres Wissen bereitstellt, aus dem sich eine professionelle Haltung (pädagogisches Ethos) und erziehungspraktisches Vorgehen (Erziehungsmittel) ableiten lassen. Im Zentrum der Forschungsbemühungen stehen Überlegungen zur pädagogische Anthropologie und Ideengeschichte, zur pädagogischen Entwicklungstheorie, zum pädagogischen Ethos und zum pädagogischen Handeln.

http://www.sopaed-lern.uni-wuerzburg.de/it/no_cache/team/dr_oliver_hechler/forschung/theorie_der_paedagogik/

 

Platz 2 – Integrierte und sozialräumlich angelegte Erziehungshilfen

Zwischenbilanzen aus dem Bundesmodellprojekt INTEGRA. Von den theoretisch-konzeptionellen „Andockpunkten“ ist … das Modell der flexiblen Erziehungshilfe zu nennen, beschrieben vor allem durch Klatetzki (1995). Das in Anlehnung vor allem an den Konstruktivismus begründete und konzipierte Berufshandeln in „Jugendhilfestationen“ unterscheidet sich insofern deutlich von traditionellen Handlungsschemata in den Erziehungshilfen, als es in ihnen nicht um ein von den vorhandenen Hilfsangeboten her denkendes Fallverstehen geht, eine professionelle Haltung also, die Fälle als „Fälle für“ rekonstruiert. Vielmehr sollen Jugendhilfestationen und ihre Mitarbeiter/innen so lern- und wandlungsfähig sein, dass sie – zumindest theoretisch – die für den Bedarf im Einzelfall geeignete und notwendige Hilfe jeweils „neu erfinden“ können.

Gefördert wurde durch dieses Projekt eine gemeinsame Grundhaltung der beteiligten Fachkräfte, die auf mehr Partizipation für die Hilfe-Adressaten/innen setzt und sozialräumliche Ressourcen stärker in den Blick nimmt. Dadurch gerät die Kontaktphase mit Hilfe-Adressat/innen, die Falleingangsphase, die Beratungssituation mit Hilfesuchenden, aber auch das Agieren im Stadtteil oder der Gemeinde in den Vordergrund der gemeinsamen Entwicklung.

http://www.lwl.org/lja-download/datei-download/LJA/jufoe/983524482/ik33/1041951105_3/ Koch_Integrierte_und_sozialraeumlich_angelegte_Erziehungshilfen.pdf

 

Platz 3 – Ambulante Intensive Begleitung (AIB)

              Ein Ansatz für eine innovative Praxis in der Jugendhilfe

Eine erfolgreiche AIB-Praxis führt zu einer Änderung der professionellen Haltung in der Sozialarbeit. Sichtweisen auf Probleme und Jugendliche, wie auch das Verständnis von Hilfe unterscheiden sich von denen in gängigen Hilfeformen und erfordern eine andere professionelle Einstellung gegenüber dem Hilfeprozess und dessen Gestaltung. Diese Haltungsänderung, die nicht nur in den AIB-Teams, sondern auch bei den zuweisenden Stellen und bei den Jugendlichen selbst nachvollzogen werden muss, war eines der zentralen Themen während der gesamten Erprobungsphase. Soziale Arbeit ist eng verknüpft mit Haltungen, die auf einem Betreuungsansatz durch professionelle Helfer beruhen. Hilfe wird dementsprechend über und in Institutionen organisiert; das Vertrauen in die heilende Wirkung des häufig als “schwierig” erlebten sozialen Umfeldes ist eher gering und muss erst erworben werden. Dieser Haltungswechsel kann erst dann gelingen, wenn die Ressourcen des sozialen Umfeldes der Jugendlichen als solche wahrgenommen und bewertet werden und der professionelle Blick nach draußen gerichtet ist.

http://www.sgbviii.de/S119.html (SGB VIII – Online-Handbuch)

 

Platz 4 – Ein guter Start ins Leben. Neue Antworten auf neue  

              Herausforderungen.

              Erziehungspartnerschaft und Kooperation im Hilfesystem

Ziele der „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ und der zuverlässigen Vernetzung erfordern eine grundlegende dialogische Haltung der Professionellen Eltern (Eltern als Expertinnen und Experten ihrer Lebenssituation respektieren) und Interdisziplinären Partner/innen gegenüber.

Es wird hier Bezug genommen auf den italienischen Philosophen Vattimo, um die dafür erforderliche Einstellungsveränderung zu verdeutlichen: Vattimo beschreibt unsere Zeit als postmodern, „in der man sich die Wirklichkeit nicht mehr als eine fest in einem einzigen Fundament verankerte Struktur denken kann“, diesen strukturellen Unterschied bezeichnet Vattimo als „schwaches Denken“ versus „starkes Denken“. Im „schwachen Denken“, das einer dialogischen Haltung zugrunde liegt, eröffnet sich der Zugang zur Welt und zum anderen in einer Vielfalt von Fragen, bei denen Wahrheit nicht schon von vornherein feststeht, sondern sich in einem Prozess mit den anderen ergibt. Voraussetzung für dieses Denken ist die radikale Achtung verschiedener Wirklichkeiten (Wahrheiten.) In der Beziehung zum anderen wird gemeinsame Wirklichkeit ausgehandelt. Leben unter den Bedingungen einer aushandelbaren Wirklichkeit wird zu einer „Schwingenden Existenz“ (Vattimo, 1998).

http://www.liga-kind.de/downloads/Blum-Maurice%2030-5-06.pdf

 

Platz 5 – Leitlinien des Handeln bei Kindeswohlgefährdung

Folgende Leitlinien sind weniger an konkreten Handlungsabläufen, sondern eher an einer professionellen Haltung orientiert, wie sie für die Arbeit in Fällen von Kindeswohlgefährdung angemessen und hilfreich sein kann: Handeln im Kontext gesetzlicher Regelungen, Schutz für gefährdete Kinder und Hilfen für die Familie, Erarbeitung einer individuellen Gefährdungseinschätzung, Kooperation mit und Beteiligung für die Familie ermöglichen, Erarbeitung eines Schutz- und Hilfekonzeptes gemeinsam mit der Familie, professionelle Kooperation und Koordination im Hilfeprozess, strukturiertes und lösungsorientiertes Vorgehen, professionelle Distanz, Belastungen (mit)teilen, Bereitschaft zu Fort- und Weiterbildung, konstruktive Fehleranalysen.

Unbedingte Voraussetzungen zur Umsetzung solcher Leitlinien sind eine wertschätzende, respektvolle, achtsame und interessierte Grundhaltung den Familien gegenüber, die sich in der Kommunikation, der Beziehungsgestaltung, dem Umgang mit Informationen und dem eigenen Handeln zeigen kann. Die dazu nötige professionelle Distanz bedeutet vom Grunde her eine Haltung der „Neutralität“zu bewahren und einen klaren und informierten Blick auf die Situation des Kindes, seine Lebensnotwendigkeiten und Entwicklungsbedürfnisse sowie auf seine Familie mit ihren Interaktions- und Verhaltensmustern, ihren Stärken und Schwierigkeiten zu behalten. Dies wiederum erfordert prozessbegleitende Selbstreflexion, kollegiale Beratung, Beratung mit dem/der Vorgesetzten und Supervision sowie fallrelevantes Wissen und damit eine Haltung professioneller Neugier. Entscheidend für eine solche Einrichtungskultur ist eine wechselseitig wertschätzende und unterstützende Haltung auf kollegialer und hierarchischer Ebene.

http://db.dji.de/asd/43.htm

 

Platz 6 – Profis in Kindertageseinrichtungen

Grundstruktur des Qualifikationsprofils für Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen ist geprägt von einer professionellen Haltung die sich im Planen und Handeln bezieht auf die Fähigkeit und Bereitschaft: Kinder in ihrer Lebenswelt zu verstehen und Beziehungen zu ihnen entwickeln, zur Unterstützung und Förderung des Entwicklungs- und Bildungsprozesse, gruppenpädagogisch handeln zu können, mit Eltern und Bezugspersonen zusammenarbeiten, Institution und Team zu entwickeln und in Netzwerken zu kooperieren sowie und Übergänge zu gestalten.

http://www.weiterbildungsinitiative.de/uploads/media/Qualifikationsprofil_Fruehpaedagogik_Fachschule_Fachakademie_01.pdf

 

Platz 7 – sexueller Missbrauch durch Professionelle

Handlungsanleitung im Umgang mit sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen durch Mitarbeiter/innen (Landesjugendamt Brandenburg 2007)

Die Art und Weise, wie der Schutz von Mädchen und Jungen vor körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt konkret gewährleistet werden kann, sollte Bestandteil der Konzeption des Trägers sein. Dazu gehören:

§        Achtung der Würde und der Rechte von Mädchen und Jungen als Bestandteil des Leitbildes und als durchgängiges Kriterium der Qualitätsentwicklung. Desgleichen Achtung der Würde und Rechte der Eltern

§        Beschreibung der Haltung und der Regeln im Umgang mit dem Thema Sexualität in der Arbeit in und mit Familien, in der Arbeit mit einzelnen Jungen und Mädchen und in der Arbeit mit Gruppen

§        Beschreibung des Verfahrens innerhalb der Trägerschaft (Träger, Leitung, Fachkräfte, andere Mitarbeiter/innen) bei sexuellem Missbrauch durch Mitarbeiter/innen eines ambulanten Dienstes, Leiter/innen, Fachkräfte, Praktikant/innen, sonstige Mitarbeiter/innen (Schreibkräfte, Zivildienstleistende u. a.) und Trägervertreter (z. B. Vereins- oder Vorstandsmitglied)

http://www.lja.brandenburg.de/media_fast/bb2.a.5704.de/Arbeitshilfe.SM.AH.Text.Endf.07II.pdf

 

Platz 8 – fachliche Grundlagen zur Qualitätsentwicklung der Entscheidungsprozesse bezüglich der Gewährung von Hilfen zur Erziehung

Vorgestellt werden fachliche Grundlagen zur Qualitätsentwicklung der Entscheidungsprozesse im Jugendamt als Ergebnisse des Leitprojektes Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung unter Beteiligung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, des Landesjugendamtes sowie der Bezirksämter Neukölln, Reinickendorf und Spandau.

Dabei wird insbesondere auf Merkmale der professionellen Haltung im Hilfeplanungsprozess hingewiesen, die geprägt sein soll von der:

§        Reflexion des eigenen Wissens (und seiner Grenzen) sowie des eigenen Standpunktes (bedingt durch Herkunft und Berufsbiografie),

§        Orientierung an der Lebenswirklichkeit der Klientel und ihrer Kompetenz (bedingt durch Herkunft, Biografie und Erfahrung) sowie dem geäußerten Hilfewunsch,

§        Begegnungsqualität (Vertrauen), Dialogqualität (aktives Zuhören) und Beziehungsqualität (Integration von gegenseitigem Verstehen).

http://www.horizonteev.de/pdf/leitprojekt_qe_hze.pdf

 

Platz 9 – Ich bin Marie und suche ein zu Hause

Um im beruflichen Kontext ein durch eine angemessene Grundhaltung geprägtes pädagogisches Handeln für Kinder, Jugendlichen und deren Eltern erlebbar machen zu können ist es Voraussetzung bereits mit einer entsprechenden Grundhaltung eine entsprechende Ausbildung zu beginnen oder diese dort zu entwickeln. Beispielhaft wird hier das Eingangsprofil für eine erfolgreiche Bewältigung einer Erzieher/innenausbildung beschrieben. Diese Grundhaltungen und Kompetenzen sind im Einzelnen mit der Fähigkeit und Bereitschaft:

§        zur Auseinandersetzung mit der eigenen Person als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung,

§        Neuem aufgeschlossen entgegenzutreten,

§        Verlässlichkeit zu zeigen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen,

§        über psychische Stabilität zu verfügen,

§        Probleme und Konflikte als Herausforderung anzunehmen,

§        Anderssein und Andersdenken tolerieren und achten zu können,

§        auf andere Menschen zuzugehen und mit ihnen respektvoll wertschätzend umzugehen,

§        in heterogenen Teams aktiv mitzuarbeiten, dabei den eigenen Standpunkt zu vertreten und Gruppeninteressen berücksichtigen zu können,

§        personen- und situationsbezogen sowie vorausschauend zu handeln,

§        eigenes Lernen zu managen und Lernprozesse aktiv mitzugestalten,

§        demokratische Grundordnung zu akzeptieren und demokratische Spielregeln zu praktizieren

§        auf der Basis einer guten Allgemeinbildung gesellschaftliche, kulturelle und politische Themen zu diskutieren,

§        sich in der deutschen Sprache schriftlich und mündlich verständlich und korrekt ausdrücken zu können und Interesse an der Erweiterung des Sprech- und Sprachvermögens zu zeigen.

http://bbs.bildung-rp.de/fileadmin/user_upload/bbs/bbs.bildung-rp.de/materialien/lehrplaene/Lehrplan_2010_11/FS_Erzieher_Lehrplan_Komplett.pdf

 

Platz 10 – Kooperation von Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jugendhilfe und Schule

Die vorliegende Handreichung soll mit ihren Leitlinien und Empfehlungen zur Verbesserung der Kooperation zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jugendhilfe und Schule beitragen. Die Lösungsansätze und Instrumente basieren auf dem Rat und der breiten Beteiligung von Experten aus allen beteiligten Disziplinen und Fachdiensten. Diese Handreichung will den Verantwortlichen in den Bezirken Möglichkeiten zu strukturellen Veränderungen in der verbindlichen Zusammenarbeit aufzeigen. Sie setzt Standards für die Kommunikation der Fachkräfte aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen und ihre professionelle Haltung. Sie fördert die Identifikation mit den Zielen und Formen gemeinsamen Handelns und verhilft zu einer Orientierung über die Rahmenbedingungen in den betreffenden Arbeitsfeldern. Und sie will vor allem eins: bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Impulse zum aktiven Mitgestalten der gemeinsamen Fallarbeit auslösen.

Ein Kind mit einem „komplexen“ Hilfebedarf benötigt gerade keine komplexen Zuständigkeiten, keine „hilflosen Helfer“, die erleichtert sind, wenn ein anderer Fachbereich die Zuständigkeit übernimmt. Vielmehr müssen alle notwendigen Hilfen so auf die besondere, die individuelle Lebenssituation zugeschnitten sein, dass sie „wie aus einer Hand“ erscheinen.

http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-jugend/jugendhilfeleistungen/

hilfen_zur_erziehung/kooperation_psychiatrie_jugendhilfe_schule.pdf? start&ts=1155829237&file=kooperation_psychiatrie_jugendhilfe_schule.pdf

 

 

 

 

 

Tschüss und bis zum nächsten Googeler

Eure Schantall